Der Januskopf, mit dem Untertitel Eine Tragödie am Rande der Wirklichkeit, ist ein Horror-Stummfilm aus dem Jahre 1920, bei dem F. W. Murnau Regie führte. Es handelt sich um eine Adaption des Romans Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde von Robert Louis Stevenson. Der Film, der am 17. September 1920 uraufgeführt wurde, gilt als verschollen.
Das Drehbuch zu diesem Film wurde von Hans Janowitz geschrieben, der auch schon mit Carl Mayer in der bekannten Filmproduktion Das Cabinet des Dr. Caligari (1920) mitwirkte.
Inhalt
Zwei gegensätzliche Charaktere verbergen sich in der Person des unauffälligen Londoner Gentlemans Dr. Warren (gespielt von Conrad Veidt). Er verfällt zu später Stunde dem Wahn eines wildgewordenen Tieres. Verursacht wird diese hypnotische Verwandlung nicht durch Laborexperimente wie in Stevensons Original, sondern durch eine übernatürliche Wirkung einer Janusbüste, die Dr. Warren (der Jekyll-Charakter) in der Anfangssequenz für seine Geliebte Jane Lanyon (Margarete Schlegel) als Geschenk gekauft hat. Die grausigen Taten, die er in diesen wahnhaften Episoden begeht, werden aber auf Grund einer gespaltenen Persönlichkeit von dem wohlhabenden und korrekten Mann, der tagsüber in Erscheinung tritt, nicht wahrgenommen. Zuletzt geht er an dem hysterischen, brutalen und besessenen Charakter O’Connor zugrunde.
Kritiken
Besonderheiten
Das heute noch erhaltene Drehbuch und zusätzliche Produktionsmaterialien deuten darauf hin, dass in diesem Werk zum ersten Mal in der Filmgeschichte die „bewegte Kamera“ eingeführt und angewandt wurde. In einer Szene, in der der Doktor die Treppen zu seinem Labor hinaufsteigt, schreibt Janowitz in seinem Drehbuch folgenden Satz: „Die Kamera folgt ihm der Treppe entlang“.
Weblinks
- Der Januskopf bei IMDb
- Der Januskopf bei Lost-films.eu
- Der Januskopf bei filmportal.de
Einzelnachweise




